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Unfallsituation
Verkehrsunfallstatistik BAB 2018
Deutlich mehr Verkehrstote bei steigenden Unfallzahlen - Fast jeder zweite Unfall unter Beteiligung von Lkw - Polizeipräsident Hajo Kuhlisch: „Zehn Verkehrstote auf den Autobahnen, das ist eine erschreckende Bilanz.“

Statement von Polizeipräsident Hajo Kuhlisch (Video)

Die Anzahl der Verkehrsunfälle auf den Bundesautobahnen im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Münster ist in 2018 nach einem Rückgang im Vorjahr wieder angestiegen. Die Zahl der verunglückten, insbesondere der getöteten Verkehrsteilnehmer hat deutlich zugenommen.

„Zehn Menschen kamen im vergangenen Jahr bei Verkehrsunfällen auf unseren Autobahn-abschnitten ums Leben, das ist eine erschreckende Bilanz", schilderte Polizeipräsident Hajo Kuhlisch heute (27.2.) in den Räumen der Autobahnpolizeiwache Recklinghausen. „ Fast alle tödlichen Unfälle sind auf individuelles Fehlverhalten zu-rückzuführen. Es sind tragische Ereignisse, auf die die Polizei leider wenig Einfluss hat. Dieser Entwicklung kann man auf Dauer nur mit einem Tempolimit auf Autobahnen, wirksamen Bußgeldern, um wenige Zentimeter breitere Fahrstreifen in Baustellen und mehr Überholverboten für Lkw begegnen. In anderen Ländern haben sich derartige Maßnahmen bereits bestens bewährt."

Auf den Autobahnen im Münsterland musste die Polizei im letzten Jahr 5.120 Verkehrsunfälle aufnehmen. Das sind 19,8 Prozent (+ 848) mehr als im Jahr 2017 (4.272). Bei 500 dieser Unfälle kamen 794 Menschen zu Schaden, zehn Personen starben an den Folgen ihrer Verletzungen.

„Nicht nur die Verkehrsunfälle haben im vergangenen Jahr zugenommen, auch die Anzahl der Unfälle mit Verletzten sind gestiegen", erläuterte der Leiter der Autobahnpolizei, Polizeidirektor Uwe Marquardt. „An fast jedem zweiten Unfall war ein Lkw beteiligt (2.432), zwei Drittel dieser Unfälle (1.606) verursachten die beteiligten Lkw-Fahrer selbst."

In 2018 ist die Zahl der Unfälle an Stauenden erneut auf 531 gestiegen, nachdem die Zahlen zwei Jahre rückläufig waren (2017: 470, 2016: 499, 2015: 527). Häufigste Ursache hierbei ist immer noch die Ablenkung im Straßenverkehr. Im Mai kam ein

31-jähriger Pkw-Fahrer auf der Autobahn 1 bei Tecklenburg ums Leben, nachdem er am Stauende ungebremst auf ein wartendes Fahrzeug auffuhr. Es besteht der Verdacht, dass der 31-Jährige während der Fahrt sein Handy bedient hatte.

Auch andere Ursachen spielen immer wieder eine Rolle bei schweren Verkehrsunfällen. Durch eine tragische Fehleinschätzung starb ein 52-jähriger Lkw-Fahrer auf der Autobahn 1 bei Lotte. Er hatte vermutlich aufgrund der Sonneneinstrahlung das Stauende nicht erkannt.

Baustellen auf den Autobahnen waren auch im vergangenen Jahr extrem unfallbelastete Bereiche. 1.834 Unfälle registrierte die Polizei im Jahr 2018 (2017: 793), ein Anstieg um 130 Prozent. „Fehlender Seitenabstand ist eine der häufigsten Ursachen für die Unfälle, die sich immer wieder auf den verengten Fahrstreifen in Baustellen ereignen", erklärt Uwe Marquardt. In den meisten Fällen (1.765) bleibt es auf Grund der reduzierten Geschwindigkeiten jedoch bei Sachschäden.

„Wir werden den Kontrolldruck, insbesondere bei Lkw-Fahrern weiter erhöhen", sagte der Polizeidirektor Marquardt. „Hierbei überprüfen wir verstärkt den gewerblichen Güterverkehr und kombinieren Kontrollen mit Informationsveranstaltungen auf den Autobahnen."

Der Polizeipräsident ergänzte: „Hierzu gehört jedoch auch ausreichend Parkraum für Lkw auf Rastplätzen zu schaffen, damit die Fahrer sicher ihre Ruhezeiten einhalten können."

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