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„Mir geht immer wieder das Herz auf, wenn ich sehe, wie die Kinder auf die Puppen reagieren.“
Unsere Kollegin Kerstin hat diesen Kollegen „ALL-Fred“ erschaffen. Warum die Puppenstücke so wichtig sind und wie aufwändig ALL-Freds „Geburt“ war erzählt sie in ihrer Geschichte hinter Türchen Nummer 10.

Die Puppen zeigen, wie es geht - „ALL-Fred war geboren“

Grade erst im November war ich für ein Puppenspielerseminar in Neuss. Ziel des Seminars war es, eine sogenannte Klappmaulpuppe (individuell abgestimmt auf meine Hand) zu bauen, eine „Geschichte“ passend zu dieser Puppe zu schreiben, die Dramaturgie für den Aufbau einer Geschichte zu erlernen, die richtige Spielweise in Bezug auf Blickrichtung zu perfektionieren, die synchrone Sprechbewegung  zu vertiefen und als Abschluss das Ergebnis  als Puppenstück aufzuführen.  

Trotz der schwierigen Bedingungen wegen des Coronavirus konnte das Seminar (zu meiner großen Freude) unter Berücksichtigung aller Hygienevorschriften stattfinden.
Dozent dieser Veranstaltung war u.a. der renommierte Puppen-spieler/-bauer und Regisseur Bodo Schulte (auch bekannt aus der Kinderserie Käpt’n Blaubär).
 

Ich wollte einen Außerirdischen mit dem Namen ALL-Fred von dem Planeten Irgendswo bauen

Die Vita meiner Puppe stand schnell fest: Ich wollte einen Außerirdischen mit dem Namen ALL-Fred von dem Planeten Irgendswo bauen, der aus dem dunklen Weltall durch retroreflektierende Gegenstände wie „Zebrastreifen“ und Polizeiuniform angelockt wird. Gelandet, wird ihm vom Polizeibeamten u.a. das richtige Überqueren der Fahrbahn am Zebrastreifen erklärt. 
Die Geschichte stand also schon, aber nun ging es an den Puppenbau. Eine große Herausforderung für mich, da ich handwerklich eher durchschnittlich begabt bin.    
Viele Stunden, oftmals bis 22:30 Uhr trafen wir „Puppenbauer“ uns, um uns vor allem den vielen Nähten und Abnähern des Kopfes, der Arme und Hände zu widmen. Am Ende zählte das Resultat: ALL-Fred war „geboren“!
 

Viele der Kinder sprechen zu den Puppen, drücken, streicheln und umarmen Sie

Das Puppenspiel, das wir in den Wintermonaten für die zukünftigen Schulkinder der Münsteraner Kindergärten aufführen, ist ein ganz wichtiger Bestandteil dieser Altersgruppe. 
Nach dem Puppenstück gehen wir in der Regel mit unseren Puppen zu den Kindern. Viele der Kinder sprechen trotz der offenen Spielweise ausschließlich zu den Puppen, drücken, streicheln und umarmen Sie. Für uns ein ganz klares Signal, dass die Puppe als „real“ wahrgenommen wird.
Die Kinder identifizieren sich in der Regel (entwicklungsbedingt) mit der Puppe. Durch diese Identifikation erleben und fühlen Sie, was die Puppe erlebt und fühlt. Es fällt ihnen leichter, das vorgespielte, richtige Verhalten zu übernehmen und anzuwenden.
Eine Möglichkeit, die wir auch weiterhin nutzen müssen!

Kerstin Hagemann, Verkehrssicherheitsberaterin der Polizei Münster 
 

In dringenden Fällen: Polizeinotruf 110