Man wundert sich ja immer wieder darüber, was die Freunde und Bekannten so zum Thema Polizei zu wissen glauben. Was mir passiert ist, hab‘ ich in meinen Memoiren unter „merken, freuen, nicht vergessen“ abgespeichert. 

Während einer normalen Einbruchschutz-Beratung, saßen zwei Jungs etwas abseits und lauschten dem Gespräch. Es war bis hierhin alles so, wie man es kennt. Als ich aber mit dem offiziellen Teil durch war, kamen Ben und sein Freund Moritz an den Tisch und bombardierten mich mit Fragen über die Polizei im Allgemeinen, Einstellungsvoraussetzungen, Equipment und - besonders - dem SEK. Jetzt kann man nach 35 Dienstjahren ja schon das ein oder andere beantworten, aber der Wissensdurst der beiden war extrem. Andererseits wussten beide schon erstaunlich viel von unserer „Firma“…. und das mit knapp 12 Jahren. Sie hatten sich viele, nein, sehr viele Gedanken zum Thema Gewalt gemacht und viel über Lösungsmöglichkeiten in Konfliktsituationen gewusst. Ich habe also beantwortet, was ich konnte und war schwer beeindruckt, wie die beiden so drauf waren. Klar, der Berufswunsch war schon lange festgelegt, jetzt ging es beiden nur noch ums zügige Erreichen des notwendigen Einstellungsalters. 

Im Normalfall hab ich immer was dabei. Nen Aufkleber, kindgerechte Infos, nen Kuli…. Aber an diesem Tag….nix, alles leer. So konnte das nicht bleiben. Also bin ich auf Werbetour durch die Behörde gezogen und hab von den Öffentlichkeitsarbeitern, den Personalwerbern, allen Gewerkschaften und aus kommissariatseigenen Restbeständen zusammen getragen, was mit Polizei zu tun hat und mit Unterstützung von Peter Hillebrand zwei dicke Tüten an die beiden Fans übergeben. Natürlich hat Peter den Streifenwagen erklärt. Natürlich wurde der Frachtraum erläutert, Peters Weste anprobiert und ein Erinnerungsfoto gemacht.

Und - natürlich – hatten die Kollegen in spee die neuen Informationen aus dem ersten Gespräch direkt umgesetzt. Man lernt jetzt Jiu Jitsu und steht um 6 Uhr auf, um kalt zu duschen…. Weil die SEK’is das ja auch so machen.