So etwas gibt es bei der Polizei? Hätte ich nie gedacht – und jetzt bin ich selbst so ein Kontaktbeamter. 

Immer wieder Neues lernen

Interessiert haben mich die Kulturen und die Religionen anderer Länder schon länger. Daher bin ich immer viel gereist. Ich heiße Jörg Allkemper, bin 47 Jahre alt und nun schon seit 2014 Kontaktbeamter muslimischer Institutionen. Was das konkret bedeutet? Ich arbeite mit den Menschen dieser Institutionen zusammen und lerne immer wieder Neues über die Religion und über ganz verschiedene Kulturen. Warum das Ganze? Weil es wichtig ist, dass wir miteinander reden, dass wir einander verstehen und im günstigsten Fall gemeinsam Radikalisierungsprozessen vorbeugen beziehungsweise diese frühzeitig erkennen. 

Gemeinsam Vertrauen aufbauen

Im Rahmen meiner Arbeit pflege ich den Kontakt zu den muslimischen Institutionen in unserer Stadt, insbesondere zu den lokalen Moscheen. Dort versuche ich, Vertrauen aufzubauen, aber auch bei alltäglichen Problemen zu beraten. Im Gegenzug erhalte auch ich wichtige Tipps, die uns unsere Polizeiarbeit erleichtern beziehungsweise kulturelle oder religiöse Hintergründe besser verständlich machen. Intern für Kollegen, aber natürlich auch für die Bürgerinnen und Bürger möchte ich gern für Fragen in diesem Zusammenhang zur Verfügung stehen. 

Gegenseitig besser kennenlernen

Meine Kontakte haben sich inzwischen, insbesondere seit 2015, auch auf (Migranten-) Selbstorganisationen erweitert. Hier ist mir wichtig, dass die Menschen unsere Polizei kennenlernen, da sie mit der Polizei in ihren Heimatländern oft sehr negative Erfahrungen gemacht haben. Außerdem kläre ich zusammen mit anderen Organisationen junge Geflüchtete über die Gefahren und Vorgehensweisen radikaler Gruppierungen auf.  

Ich hoffe, dass ich mit meiner Arbeit für mehr Offenheit und Toleranz sorgen kann und die Polizei ein Ansprechpartner für alle bleibt.

Jörg Allkemper, Kontaktbeamter muslimischer Institutionen