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Was auf den ersten Blick einige Klischees des Beamtentums erfüllt, bekommt nach unserer Geschichte hinter Türchen 20 eine ganz andere Bedeutung. Unser Team des Ständigen Stabs der Polizei Münster erklärt, warum seine „Kaffebude“ so wichtig ist.
Ständiger Stab, was machen die nochmal?

Kaffee trinken. Das ist es doch, was ein Beamter im Büro so macht. Und tatsächlich, wer sich in die zweite Etage des Polizeipräsidiums verirrt, den Türcode zum „Geheim-Trakt“ knackt und zufällig einen Blick in unseren ominösen Besprechungsraum wirft, der kann uns oftmals dort entdecken. Die Kolleginnen und Kollegen des Ständigen Stabes.

Strategische „Spieltrainer“ für den Kader

Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung herausragender Einsatzlagen. Die strategischen Spielertrainer, die alle paar Wochen mit dem gesamten Kader ein Endspiel bestreiten. Das sind wir! Komplexe, herausragende Einsatzlagen, die besonderen Aufbauorganisationen, sind wiederum das Spielfeld der gesamten Behörde. Natürlich wenig spielerisch, wenn es um Leben und Tod geht. So kann es bei uns auch plötzlich bitterer Ernst werden. Nervosität und Aufregung. Jetzt ist es wichtig, dass alle optimal funktionieren. Ist jeder gut vorbereitet? Genau darum geht es! Bis es so weit ist, trainieren wir weiter als die taktischen Planer im Hintergrund. 

Das „Team Polizei“ fitmachen

Zurück zur Kaffeebude. Warum sitzen wir nun da, so oft und so lange? Das fragen wir uns von Zeit zu Zeit auch. Zu viel mit uns selbst beschäftigt, verzettelt im Detail? Nein, wir arbeiten. Was steht an? Was kommt als nächstes? Wofür müssen wir die Mannschaft, das „Team Polizei“ fitmachen? Trifft es Münster oder das Umland? Extremisten auf den Straßen der Metropolen, Frankreich in Terrorgefahr, psychisch Erkrankte, die andere oder sich selbst mit dem Tode bedrohen. Und immer dabei: Wir, die Polizei. Höchste Erwartungen an uns, wenn’s drauf ankommt.

Ein bunter Haufen

Stichwort: Schwarmintelligenz. Kleine Ameisen. Allein sind sie stark, können aber bei weitem nicht so viel ausrichten wie gemeinsam. Wie im Polizeipräsidium Münster. Gemeinsam bewältigen wir die komplexesten Aufgaben. In unserem kleinen Schwarm im „Geheimtrakt“ finden sich ausgesprochen heterogene Charaktere. Zum Beispiel sind da zwei Historiker, mit allen Erfahrungen und Archiven ausgestattet. Ein Besserverdiener in Führungsposition, der schwierige Sachverhalte leidenschaftlich und zielführend in Bildnisse vereinfacht. Ein Wortakrobat: Eine Polizeidienstvorschrift einfach nur zu lesen, wäre für ihn pure Unterforderung. Die ehemalige Pressesprecherin, die es nicht sein lassen kann, ungefragt Medienauswertungen auch in der Freizeit an die Kollegen zu verschicken. Personaler, die die Ersatzbank immer gut gefüllt wissen wollen. Multifunktionswaffen, die den gesamten Laden Polizei seit Jahrzehnten kennen und überall noch einen Kontakt ausgraben können. Wadenbeißer, die sich in die gruseligste Software verbeißen und nicht wieder loslassen. Techniker, die von der Kreuzschiene erzählen und das Erzählte auch noch verstehen. Drehbuchautoren, die planen, wie die lebensgroße Puppe Sandy, ein Übungsobjekt der Polizei, in der nächsten Übung eingesetzt werden wird. Oder solche, die ganze Romane über feiernde Katholiken schreiben.

Die Auflistung ist natürlich nicht abschließend. Aber eins ist klar: Wir sind ein bunter Haufen. Die heterogene Mischung offenbart unterschiedliche Sichtweisen, an Themen heranzugehen, Szenarien zu überdenken und sie lässt uns voneinander partizipieren. 

Gemeinsam alle Facetten im Blick

Und an der Stelle geht’s zurück in die Kaffeebude. Darum sieht man uns dort so häufig. Niemand allein könnte eine komplexe Einsatzplanung bewältigen, alle Facetten im Blick behalten. Gemeinsam aber ist es möglich, breit gefächert zu denken, eine Vielzahl von Eventualitäten zu erkennen, um den unterschiedlichsten Einsatzanlässen mit optimaler Vorbereitung zu begegnen. Für uns Spielertrainer gibt es immer was zu tun: Den Kader, also die eigene und die angegliederten Polizeibehörden, aufgabenscharf zu analysieren, für das nächste Spiel zu beraten und in der Zwischenzeit vielleicht nochmal ins Trainingslager zu schicken. Alles mit dem einen gemeinsamen Ziel: Im nächsten Endspiel ohne Gegen- oder Eigentor als fairer Gegner nach Hause zu gehen. Jede und jeder mit seinem und ihrem Zutun im jeweiligen Thema, Stabs- oder Aufgabenbereich. Zusammen ganz besonders wirkungsvoll. Und Kaffee trinken wir dabei auch, manchmal.

„Eine frohe Weihnachtszeit allen!“, wünscht Ihnen der Ständige Stab der Polizei Münster! 

In dringenden Fällen: Polizeinotruf 110