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Ein fast schon historisches Ereignis durfte unser Kollege Philipp in Australien erleben. Ja, richtig gehört, als münsteraner Polizist in Down Under. Er erzählt hinter Türchen 7 seine Geschichte aus Australien.
Polizei NRW in Down Under

Als Polizist aus NRW in Uniform in Australien? Das habe ich mir bei meiner Einstellung 2002 sicherlich nicht vorgestellt. In einer Zeitschrift der International Police Association las ich 2012 eine Ausschreibung für ein Seminar in Brisbane, Australien. Gesucht wurden junge Kolleginnen und Kollegen, die Interesse an einem internationalen Seminar mit Polizisten aus allen Teilen der Welt haben.

„Warum nicht?“ dachte ich mir. Einfach eine Bewerbung losschicken. Fragen kostet ja nichts. Wirklich eine Chance auf Erfolg habe ich mir nicht ausgemalt. Kurze Zeit später erhielt ich dann die Mitteilung, dass ich tatsächlich nach Australien durfte. Das gebotene Programm war vielfältig. Vorträge und Übungen zu Verkehrskontrollen, Internetkriminalität und natürlich Informationen zur örtlichen Flora und Fauna wurden durch die australischen Kollegen vorbereitet.

Ein gemeinsames Zeichen für den Frieden

Eine große Unbekannte war für mich der Programmpunkt der „ANZAC Day Parade“ (Australian and New Zealand Army Corps). In Vorbereitung auf die Reise las ich mir einige Hintergrundinfos an, aber was mich vor Ort erwartete, war tatsächlich etwas ganz Besonderes. Die Organisatoren machten uns im Briefing die Bedeutung klar. Zum ersten Mal in der Geschichte des „ANZAC Day“ in Brisbane liefen in diesem Jahr Polizisten ehemaliger Kriegsgegner gemeinsam in Uniform durch die Straßen von Brisbane. Man war zunächst unsicher, wie die Bevölkerung und vor allem die Veteranen auf diesen Umstand reagieren würden, aber man entschloss sich, dieses Zeichen des friedlichen Miteinanders als Gruppe gemeinsam zu setzen.

Der Applaus und die positiven Rückmeldungen der Besucher der Parade, der Veteranen und der politischen Vertreter waren überwältigend und beim Gedanken an dieses besondere Erlebnis bekomme ich noch heute Gänsehaut.

In dringenden Fällen: Polizeinotruf 110