Polizeinotruf in dringenden Fällen: 110

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Schulkinder
Fit im Straßenverkehr
Übungsanleitung für das (Vorschul)-Kind als Fußgänger
Kerstin Hagemann
1. Grundsätzliches

1.1. Wo laufe ich: Auf der Kinderseite.

 

1.2. Wo muss ich aufpassen, wo lauern Gefahren: Ein-und Ausfahrten.

 

1.3. Parkende Fahrzeuge: Erklären (speziell rückwärts parkende Fahrzeuge in Parkboxen)


TIPP: Immer wie ein Verkehrsdetektiv unterwegs sein - Augen und Ohren auf und Fehler aufdecken!
Vorbereitung für die Fahrbahnüberquerungen:

TIPP: Erklärung (durch Visualisierung) für das Kind, was der direkte Weg bedeutet indem man an geeigneter Stelle in verkehrsarmen Bereichen z.B. den direkten kurzen Weg und den diagonalen längeren Weg mit Kreide auf die Fahrbahn zeichnet. Im Anschluss mit Schritten die verschiedenen Längen abschreiten und zählen. Alternativ eine Schnur nehmen, um die verschiedenen Längen zu verdeutlichen und diese im Anschluss nebeneinander legen.

Fazit: Mehr Schritte/längerer Weg = längere Zeit auf der Straße

2. Wie überquere ich die Fahrbahn

2.1. Vom Gehweg zum Gehweg

  • Von der Kinderseite zur Bordsteinkante gehen.
  • An der Bordsteinkante stehen bleiben und folgenden Spruch verwenden: „An der Bordsteinkante halt oder es knallt.“ (Parallel dazu ein Bein heben und mit dem Fuß energisch aufstampfen und das Aufstampfen mit einem in die Hände klatschen unterstützen. Bewusstmachung der Grenze vom sicheren Gehweg auf die Fahrbahn).
  • Als nächstes schauen, ob die Fahrbahn frei ist und dafür folgenden Spruch anwenden: „Zweimal zu jeder Seite sehen und erst wenn alle Räder stehen darfst/sollst du gehen“.
  • Wenn das der Fall ist ein letzter Spruch zum richtigen Überqueren der Fahrbahn / auf der Fahrbahn: Nicht rennen und nicht pennen.
     

2.2. Vom Gehweg über den Radweg, über die Fahrbahn, über den Radweg - zum Gehweg

  • Zunächst in Richtung Gehwegkante gehen und auch hier bitte in beide Richtungen sehen ob ein
  • Radfahrer kommt. (Geisterfahrer)
  • Kommt kein Radfahrer bis zur Bordsteinkante gehen. Dann wie unter 2.1. beschrieben und auf der
  • anderen Straßenseite erneut auf den Radverkehr achten.
     

2.3. Fahrbahnüberquerung am Zebrastreifen/ Fußgängerüberweg

Je nach Straßenverhältnissen (s.o.) auch hier wieder alle Fahrbahnteile berücksichtigen und wie unter
2.1. vorgehen - An der Bordsteinkante halt oder es knallt, u.s.w.

Besonderheit: Nicht einfach auf die Fahrbahn treten weil ich denke, dass die Fahrzeuge anhalten
müssen, um mir das Überqueren zu ermöglichen. Es gibt immer wieder Fahrzeugführer, die aus den
verschiedensten Gründen nicht anhalten.

TIPP: Kommen Fahrzeuge, kann man versuchen Augenkontakt mit dem Fahrer aufzunehmen.
(Hinweis: Denn wer mir in die Augen geschaut hat, hat mich auch wahrgenommen.)

 

2.4. Fahrbahnüberquerung an der Ampel

Je nach Straßenverhältnissen (s.o.) auch hier wieder alle Fahrbahnteile berücksichtigen und wie unter
2.1. vorgehen: An der Bordsteinkante halt oder es knallt, u.s.w..

Besonderheit: Am Ampelmast geduldig warten.

Hinweis: Im Fall einer Bedarfsampel nicht streiten wer den Ampelknopf drückt und deswegen
rennen, schubsen o.ä..

Wenn die Ampel auf Grünlicht für die Fußgänger umspringt nicht sofort loslaufen. Wichtig ist,
sich erst davon zu überzeugen, ob alle Fahrzeuge auf der Fahrbahn anhalten (alle Räder
stehen! - evtl. Blickkontakt) und erst dann die Fahrbahn überqueren.

Hinweis: Sollte die Ampel während der Überquerung auf Rot umspringen den Weg unvermindert
fortsetzen.

 

2.5. Fahrbahnüberquerung an Verkehrsinseln/Überquerungshilfen

Je nach Straßenverhältnissen (s.o.) auch hier wieder alle Fahrbahnteile berücksichtigen und wie unter
2.1. vorgehen: An der Bordsteinkante halt oder es knallt, usw..

Hinweis: Die Fahrzeuge auf der Fahrbahn müssen nicht halten!!!

TIPP: Hält ein Fahrzeug bitte weiterwinken, denn es kommt immer wieder zu Missverständnissen.

Beispiel: Das Kind reagiert nicht schnell genug und der Fahrzeugführer fährt trotz vorherigem
Anhalten in dem Moment los in dem das Kind auf die Fahrbahn tritt.

Besonderheit: Hier muss man zwar auch zu beiden Seiten sehen, (Radfahrer/falsche Seite). Die
Fahrzeuge auf der Fahrbahn kommen aber i.d.R. von links.

  • Kommt kein Fahrzeug (mehr) bis zur Verkehrsinsel gehen. 
  • Nun auf die rechte Seite konzentrieren und genauso verfahren wie im ersten Schritt beschrieben.

TIPP: Wer nicht genau weiß wo rechts oder links ist kann sich um die rechte Hand zum Beispiel ein
Armband/Bindfaden/Gummiband o.ä. machen oder einen Punkt auf den Handrücken malen.

 

2.6. Überqueren der Straße mit/ trotz Sichtbehinderung

  • Im Vorfeld vom sicheren Gehweg eine geeignete Lücke suchen, die sich mir auch auf der anderen Straßenseite bietet, damit ich die Fahrbahn möglichst gerade überqueren kann und somit den kürzesten Weg gehe. (s. Punkt 1.)
  • Handelt es sich bei den Sichtbehinderungen um Fahrzeuge (wieder als Verkehrsdetektiv s. Punkt 1) vorher schauen oder hören, ob der Motor läuft, aber vor allem ob sich ein Fahrer im Fahrzeug befindet denn das könnte darauf hinweisen, dass das Fahrzeug anfährt oder zurücksetzt!!!
  • Dann bis zur „Fahrzeugkante“ - am Fahrbahnrand - gehen und zunächst vorsichtig in gewohnter Weise zu beiden Seiten sehen.

TIPP: Ein haptischer Kontakt durch Anfassen des Fahrzeugs am Scheinwerfer kann eine gute Hilfe
sein, um in diesem Fall den sichersten Standort zu ermitteln.

Wichtig ist es, dass man im Vorfeld auch die Fahrzeuge der Lücke auf der gegenüberliegenden im
Blick hat und w.o. beschrieben überprüft, ob sich in den Fahrzeugen Insassen befinden, der Motor
gestartet ist o.ä., das auf ein Wegfahren der Fahrzeuge schließen lässt.

Erst jetzt die Fahrbahn überqueren, und auf der anderen Fahrbahnseite erneut beim Heraustreten
aus der Fahrzeuglücke entweder auf den Radweg oder Gehweg in beide Richtungen schauen, bevor
auf den Gehweg zur Kinderseite gewechselt wird.

Hinweis: Dadurch, dass Kinder bis zum achten Lebensjahr von Erwachsenen auf dem Gehweg
begleitet werden dürfen, Kinder bis zum zehnten Lebensjahr auf dem Gehweg fahren dürfen und der
Gehweg mitunter als „Radweg“ benutzt wird, ist es wichtig auf diese Situation vorbereitet zu sein
und entsprechend erneut zu gucken bevor aus der sichtbehindernden Lücke auf den Gehweg
getreten wird.

TIPP: Auch hier am besten durch Visulisierung, das Kind hinter ein geparktes Auto stellen und ein
Foto machen, um die gefährliche Situation zu verdeutlichen.

 


Kerstin Hagemann, PHK‘ in Direktion V, VUP/-O

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