Seit 2019 wird in der Polizeilichen Kriminalstatistik erfasst, wie oft ein Messer bei einer Straftat zum Einsatz gekommen ist.
In 114 Fällen setzten Tatverdächtige im Jahr 2023 ein mitgeführtes Messer ein, in 2022 waren es 121 Fälle. Dies war insbesondere bei Raubdelikten, bei gefährlichen Körperverletzungen und Bedrohungen der Fall. 2021 waren es 100, 2020 waren es 51 und 2019 waren es 107 Fälle.
Im ersten Halbjahr des Jahres 2024 verhielt sich die Anzahl der Messereinsätze mit einer steigenden Tendenz im Verhältnis zum Vorjahr.
Das subjektive Sicherheitsgefühl vieler Menschen ist beeinträchtigt, wenn es vermehrt zu Messereinsätzen kommt. Berichterstattungen in der Presse oder in den sozialen Netzwerken forcieren die Wahrnehmung, dass ein Messertäter hinter jeder Ecke lauern könnte.
Daher haben die Mitarbeiter des Kriminalkommissariats „Kriminalprävention/Opferschutz“ ein paar wichtige Tipps zusammengefasst:
Besitzer eines Messers oder eines vergleichbaren Gegenstandes:
- Lassen Sie das Messer zu Hause! In Konfliktsituationen kann man so gar nicht erst in Versuchung geraten, das Messer einzusetzen. Wenn das Messer für legale Zwecke zum Einsatz kommen soll, wie zum Beispiel fürs Schnitzen, dann kann man es ausnahmsweise einstecken.
- Auch als Selbstschutz sind Messer absolut nicht ratsam. Sie können sehr schnell gegen den Besitzer eingesetzt werden und ihn selbst in Gefahr bringen.
- Wenn das Messer einmal zum Einsatz kommt, dann kann man kaum steuern, wie schlimm die Verletzungen werden.
Wenn ich mit dem Messer bedroht werde:
- Wenn im Rahmen eines Konfliktes ein Messer eingesetzt wird, KEINE Konfrontation suchen, sondern im besten Fall wegrennen und die 110 wählen. Ansonsten Distanz zu dem Angreifer halten!
- Man weiß bei einem Messer nie, welche Verletzungen dessen Einsatz verursachen kann! Selbst kleine Messer können zu schwersten, ja sogar tödlichen Verletzungen führen. Viele nehmen an, dass Stich- oder Schnittverletzungen an Armen oder Beinen nicht so gefährlich seien. Doch auch diese können binnen kürzester Zeit zu lebensbedrohlichen Verletzungen führen.
Wenn ich beobachte, dass jemand ein Messer zückt:
- Sind Sie Zeuge eines Messereinsatzes: Bringen Sie sich nicht selbst in Gefahr, halten Sie Distanz und wählen Sie umgehend die 110! Schnelles Holen von Hilfe kann lebenswichtig sein!
WICHTIG: Wenn man ein Messer dabei hat, fühlt man sich vielleicht stärker. Sobald ein Messer jedoch zum Einsatz kommt, ist man in dem Moment zwar der Stärkere, kann aber gar nicht absehen, was für schwerwiegenden Folgen ein Messerstich oder -schnitt haben kann.
Weiterführende Hinweise für Erwachsene:
https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/gewalt/gewalt-unterwegs/
Weiterführende Hinweise für Jugendliche:
https://www.xn--polizeifrdich-3ob.de/deine-themen/waffensprengstoff/