My home, my office!

Homeoffice - Homeschooling
My home, my office!
Corona hat die Grenzen zwischen Arbeit, Schule und der Privatsphäre unweigerlich verschwimmen lassen. Cyberattacken finden deshalb auch „Zuhause“ statt.
LKA NRW

Die Videokonferenz im Wohnzimmer, der Livestream aus Küche und der digitalen Schulunterricht im Kinderzimmer: Für viele Familien ist das derzeit der Alltag. Wir sind quasi überall online und bieten oft unbewusst Einblicke oder ggf. sogar Zugriff auf persönliche und sensible Daten. Veraltete Geräte und fehlende Sicherheitsupdates führen zu Lücken im „System Heimarbeit“.

 

Homeoffice – lieber mal genauer hinsehen

Das private Foto, eine Adresse oder Zugangsdaten im Hintergrund, eine unbedachte Aussage, Mikro und/oder Kamera am PC waren nicht aus: Wir bieten zahlreiche Möglichkeiten uns angreifbar zu machen, etwa durch unbemerkte Screenshots oder Videomitschnitte, die gemacht und ggf. sogar verbreitet werden. All das kann Grundlage für Datenklau oder späteres Mobbing sein.

Achten Sie auf Folgendes:

  • Positionieren Sie die Kamera so, dass möglichst wenig Details Ihrer Wohnung sichtbar sind. Nutzen Sie ggf. die Möglichkeit eines virtuellen Hintergrundes.
  • Informieren Sie anwesende Personen über die Videokonferenz.
  • Machen Sie sich bewusst, dass im Livestream getätigte Aussagen oder Handlungen eventuell unberechtigt aufgezeichnet werden können.

 

Homeschooling – viel Neues für Kinder- und Jugendliche

Kinder und Jugendliche nutzen ihre Rechner, Laptops, Tablets und Handys oft zum ersten Mal für verschiedene schulische Aufgaben und sind damit den oben genannten Gefahren ebenso ausgesetzt, wie Erwachsene. Insbesondere das Thema Cybermobbing ist unter Kindern und Jugendlichen weit verbreitet.

Zudem können Unbekannte die Unerfahrenheit der Minderjährigen für die Anbahnung von sexuellen Kontakten, dem sogenannten „Cybergrooming“, ausnutzen.

Beim Anlegen neuer E-Mail-Adressen und Installieren unbekannter Software bewegen sich Kinder- und Jugendliche auf ganz unterschiedlichen Webseiten und können dabei unbemerkt Malware laden.

Nicht zuletzt deshalb ist es so wichtig, dass Eltern ihre Kinder über die möglichen Gefahren und einen sicheren Umgang mit Onlinemedien aufklären.

Weitere Informationen:

 

Herausforderung für Lehrkräfte

Auch Lehrer befinden sich hier zum Teil auf neuem Terrain. Unbekannte nutzen das aus und „crashen“ den Online-Unterricht beim sogenannten „Zoombombing“. In sozialen Medien existieren bereits Anleitungen dazu.

Sicherheitsmaßnahmen und Verhaltenshinweise:

  • Die Funktion “Warteraum bzw. Lobby“ ist aktiviert. Der Erstellende muss die Teilnehmenden darüber manuell in das Meeting einlassen.
  • Der virtuelle Kursraum kann nicht vor/ohne Anwesenheit des Erstellenden betreten werden.
  • Da bei Weitergabe von Link und Passwort Außenstehende sich unter falschem Namen Zutritt verschaffen können, sollte man sich vorab ansehen, wie man solche ungebetene Gäste schnell ausschließen kann.
  • Machen Sie vor Beginn eines Online-Unterrichtes deutlich, dass Aufnahmen von Bild und Ton untersagt sind und auch strafrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen können: In diesem Zusammenhang sind sich viele Kinder und Jugendliche gar nicht bewusst, dass der Mitschnitt einen Verstoß gegen die EU-DSGVO2 darstellt.
  • Seien Sie sich bewusst: Die für Videokonferenzen genutzten Messengerdienste stehen Kindern und Jugendlichen fortan auch in Pausen oder nach dem Unterricht zur Verfügung und können unkontrolliert genutzt werden.
  • Manche Anwendungen verfügen über ein automatisch integriertes Adressbuch, welches anderen Personen ermöglicht, eine direkte Kontaktaufnahme zu starten.
  • Informieren Sie sich über die genutzte Anwendung und sperren Sie bei der Konfiguration den Zugriff externer Personen aus.
  • Klären Sie alle Nutzerinnen und Nutzer über bestehende Gefahren auf.

Weitere Informationen finden Sie hier.

In dringenden Fällen: Polizeinotruf 110