Stadt und Polizei haben in enger Absprache am Freitag (3.2.) weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheitslage rund um den Hauptbahnhof beschlossen. Neben verstärkten Streifen von Polizei und Kommunalem Ordnungsdienst (KOD) werden auch bauliche Veränderungen vorgenommen und technische Maßnahmen geprüft. Ein besonderer Fokus liegt aufgrund der aktuellen Entwicklungen auf dem Park zwischen Von-Vincke-Straße und Promenade sowie rund um das Parkhaus am Bremer Platz.
Die Polizei wird ab Mitte nächster Woche die Streifen in der Parkanlage Von-Vincke-Straße deutlich verstärken. "Wir schicken mehr Polizistinnen und Polizisten in diesen Bereich, damit Anwohnerinnen und Anwohner sowie Passantinnen und Passanten sich dort wieder sicher fühlen", machte Polizeipräsidentin Alexandra Dorndorf deutlich. Die Stadt prüft aktuell die Installation mobiler Beleuchtungsanlagen nicht nur im Park an der Von-Vincke-Straße, sondern im gesamten Raum zwischen Bahnhof und Promenade. "Wir nutzen die unterschiedlichen Verantwortlichkeiten von Stadt und Polizei und stimmen unsere Maßnahmen ab", unterstrich Oberbürgermeister Markus Lewe. "Gemeinsam erzielen wir größtmögliche Wirkung."
Die Situation rund um das Parkhaus am Bremer Platz soll sich ebenfalls schnellstmöglich verbessern. "Wir werden bis Mitte Februar Teile des Bremer Platzes soweit hergerichtet haben, dass die örtliche Drogenszene dort wieder ihren festen Anlaufpunkt finden wird", erläuterte Lewe. Momentan halten sich viele Szeneangehörige aufgrund der bereits begonnenen Umgestaltungsmaßnahmen am Bremer Platz im und rund um das Parkhaus auf. "Natürlich haben wir im Vorfeld viele Eventualitäten eingeplant, dennoch hat die Szene eine Eigendynamik, die wir nur begrenzt beeinflussen können", räumte Lewe ein. "Wir reagieren nun auf die Situation vor Ort und passen unsere Maßnahmen gemeinsam an." Mit Unterstützung von Polizei und Streetworkern soll die Szene dann wieder in den Bereich des Bremer Platzes verlagert werden.
Im Parkhaus am Bremer Platz wird der Betreiber Westfälische Bauindustrie (WBI) Münster Sicherheitspersonal verstärkt einsetzen. Die Straße zwischen Parkhaus und Bahnhof soll temporär, in der dunklen Jahreszeit, besser ausgeleuchtet werden. Bauliche Veränderungen am Parkhaus werden mittelfristig dafür sorgen, dass der Zugang von allen Seiten eingeschränkt wird. Zudem werden Flächen im Bahnhofsumfeld in höherer Frequenz gereinigt.
Zur Bekämpfung der Straßenkriminalität zwischen Bahnhof und Promenade prüft die Polizei aktuell auch den Einsatz von Videoüberwachungsanlagen. "Dieser Bereich ist weiter der Hotspot der Kriminalität in Münster", machte Alexandra Dorndorf deutlich. "Wir prüfen deshalb jedes Mittel, das zur Verbesserung der Situation beitragen kann. Die Erfahrungen in anderen Städten zeigen, dass Videoüberwachung eine sinnvolle Unterstützung bei der Kriminalitätsbekämpfung sein kann." Erfolgreich ist die Polizei aktuell besonders mit verdeckten Maßnahmen in diesem Bereich. "In den vergangenen Monaten haben wir nicht nur 120 Personen in dem Bereich festgenommen. Auch 24 Drogenhändler, die mit größeren Mengen Rauschgift gewerbsmäßig handelten, haben wir dingfest machen können." Die Täter erwarten in der Regel lange Haftstrafen.