Die Verkehrssicherheitsberater sind mit der Verkehrspuppenbühne regelmäßig bei den Vorschulkindern im Einsatz. In der Grundschule führen die Berater in der vierten Klasse ein Radfahrtraining durch, damit Kinder mit dem Rad sicherer unterwegs sind.
Unsere Kolleginnen und Kollegen des Bezirksdienstes haben erkannt, dass es bei den Vorschulkindern neben dem Besuch der Polizei im Kindergarten auch sinnvoll ist, tiefer in die Verkehrserziehung einzusteigen.
Die Zahlen der Verkehrsunfallstatistik 2021 bestätigen das:
Im Jahr 2021 hat es einen Anstieg von 23 Prozent bei Unfällen unter Beteiligung von Kindern (bis 14 Jahre) gegeben. Während es im Jahr 2019 86 und im Jahr 2020 84 Unfälle waren, ist die Anzahl in 2021 auf 104 deutlich gestiegen. Dabei verunglückten 93 Kinder (+25), elf wurden schwer, 82 leicht verletzt.
Während der Pandemie haben Kinder durch die viele Zeit zu Hause wenige Berührungspunkte mit dem Straßenverkehr gehabt. Polizeiliche Präventionsangebote an Kindergärten und Schulen gestalteten sich schwierig, auch wenn teilweise sogar Elterninitiativen in Kooperation mit der Polizei privat Radfahrtrainings mit ihren Kindern durchgeführt haben. Die Schulen berichten von einer motorischen Einschränkung der Schüler nach der Pandemie, die den Kindern erschwert, auf die Gefahren im Straßenverkehr zu reagieren. Die Schüler müssen sich nach den Lockdown-Zeiten wieder an den Verkehr gewöhnen und Fahranfänger Fahrpraxis erlangen.
Gemeinsam für einheitliche Präventionsarbeit:Die Bezirksdienstbeamtinnen und -beamten haben deshalb gemeinsam mit den Verkehrssicherheitsberaterinnen und -beratern ein Konzept für Vorschulkinder erarbeitet, durch das der Bezirksdienst in seinem Stadtteil einen Beitrag für mehr Sicherheit von Kindern leisten kann. Neben dem Fußgängertraining der Kinder im Kindergarten und dem anschließenden Üben des Weges in der ersten Klasse haben sie daher neue Maßnahmen entwickelt.
Folgende Aktionen gibt es nun neben der Verkehrspuppenbühne für die Vorschulkinder:
- Flyer für Eltern, in denen zum einen erläutert wird, was die Bezirksdienstbeamtinnen und -beamten mit den Kindern üben und die Erinnerung daran, dass Eltern maßgeblich die Verantwortung für die Verkehrssicherheit ihrer Kinder tragen
- Ein Fußgängerführerschein, der den Namen und ein Foto des Kindes beinhaltet und das verkehrssichere Verhalten der Kinder bestätigt. Das wird vorher mit den Bezirksbeamtinnen und -beamten geübt und überprüft.
- Eine Broschüre klärt Erzieherinnen und Erzieher über sensible Polizeiarbeit auf
- Das „Roter-Ritter-Mobil“ haben die Verkehrssicherheitsberater über die Unfallhilfe Hamburg über den Verein Teilen e.V. gesponsert bekommen und kann vom Bezirksdienst angefordert werden. Nach einer Einweisung bleibt der Anhänger eine Woche in einem Kindergarten, sodass sich die Kinder in Ruhe mit allen didaktischen Materialien gemeinsam mit ihren Erzieherinnen und Erziehern beschäftigen können. So können motorische Defizite aufgearbeitet werden.
Das ist im „Roter-Ritter-Mobil“ drin:
- Fahrzeuge: City Roller, Laufräder, Tretroller, Big Bikes;
- Motorische Spielgeräte: unter anderem Pedalo, Stelzen, Springseil, Balance-Board;
- Demonstrationsmaterialien: Hell-Dunkel-Box, Minihelmtest, Mini-Gurtschlitten;
- Materialien für die Simulation des Straßenverkehrs: Verkehrsschilder, Verkehrsübungsampel;
- zudem eine Beatbox, Bälle, Cornhole, Kubb und viele weitere Materialien (Fotos Roter Ritter)
- Malbücher der Kooperationspartner Verkehrswacht und Provinzial, die mit ihren Motiven das Thema ‚Verkehrssicherheit‘ malerisch näher bringen
Wichtig!
Neben der Verkehrserziehung und der Arbeit der Verkehrssicherheitsberatung und des Bezirksdienstes gibt es Präventionsangebote der Polizei in allen Altersklassen. Wichtig hierbei ist, dass die Polizei lediglich einen Beitrag zur Sicherheit im Straßenverkehr leisten kann. Eltern sind hauptverantwortlich dafür, dass ihre Kinder sicher unterwegs sind und dafür, gemeinsam mit ihren Kindern im Straßenverkehr zu üben.